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Neue Harzliteratur in der Baumannshöhle vorgestellt – reges Interesse über und unter Tage in Rübeland und Elbingerode

Rübeland. Reges Treiben herrschte am 24. Januar in der Baumannshöhle, als auf Einladung des Landesamts für Geologie und Bergwesen (LAGB) und des Landesheimatbunds Sachsen-Anhalt neue Harzliteratur vorgestellt wurde – etwa 100 Teilnehmer waren gekommen. Cathleen Hensel, die Betriebsleiterin der Rübeländer Tropfsteinhöhlen, begrüßte die Teilnehmer im Goethesaal der Höhle. Für die Stadt Oberharz am Brocken sprach der stellvertretende Bürgermeister Roland Krebs ein Grußwort und stellte fest, dass kaum eine andere Stadt im Harz so vielfältig in ihrer Geschichte und Geologie sei – beherbergt sie immerhin gleich zwei Besucherbergwerke und zwei Schauhöhlen. Dr. Albrecht von Kortzfleisch, der Ehrenvorsitzende des Harzklubs, setzte diesen Gedanken in launigen Worten fort, war er doch gerade aus dem sog. Unterharz bei Goslar über den Oberharz bei Elbingerode in den Unterharz nach Rübeland gefahren – denn genau so gliedern die Geographen und Bergleute den Harz.

Geschrieben von Dr. Friedhart Knolle am . Veröffentlicht in Medien.

Rübeland. Reges Treiben herrschte am 24. Januar in der Baumannshöhle, als auf Einladung des Landesamts für Geologie und Bergwesen (LAGB) und des Landesheimatbunds Sachsen-Anhalt neue Harzliteratur vorgestellt wurde – etwa 100 Teilnehmer waren gekommen. Cathleen Hensel, die Betriebsleiterin der Rübeländer Tropfsteinhöhlen, begrüßte die Teilnehmer im Goethesaal der Höhle. Für die Stadt Oberharz am Brocken sprach der stellvertretende Bürgermeister Roland Krebs ein Grußwort und stellte fest, dass kaum eine andere Stadt im Harz so vielfältig in ihrer Geschichte und Geologie sei – beherbergt sie immerhin gleich zwei Besucherbergwerke und zwei Schauhöhlen. Dr. Albrecht von Kortzfleisch, der Ehrenvorsitzende des Harzklubs, setzte diesen Gedanken in launigen Worten fort, war er doch gerade aus dem sog. Unterharz bei Goslar über den Oberharz bei Elbingerode in den Unterharz nach Rübeland gefahren – denn genau so gliedern die Geographen und Bergleute den Harz.

Kurt Schnieber, der Präsident des Landesamts für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, stellte sodann die geotouristischen Karten des Landes vor und natürlich insbesondere die neue Karte des Elbingeröder Komplexes. In ihr wird eines der geotouristisch und montanhistorisch attraktivsten Gebiete des Harzes in übersichtlicher Form dargestellt. Verzeichnet sind hier 140 Ziele, die den außerordentlichen Reichtum des Elbingeröder Komplexes an sehens- und schützenswerten geowissenschaftlichen und montanhistorischen Objekten auf vergleichsweise engem Raum abdecken. Genannt seien hier Schauhöhlen und Besucherbergwerke, Aufschlüsse devonischer Vulkanbauten und fossiler Korallenriffe oder Betriebe der Rohstoffwirtschaft. Bei der Zusammenstellung der Ziele standen diese Punkte im Vordergrund, an denen die Besucher geologische, montanhistorische oder kulturhistorische Objekte näher studieren können. Die neue Karte gibt damit Anregungen für Wanderungen, Exkursionen, Reisen und Besuchsplanungen, die ein gezieltes Kennenlernen dieser reizvollen Harzregion ermöglichen. Dr. habil. Helmut Weller von der Ernst Moritz-Arndt Universität Greifswald ergänzte den Vortrag mit einer spannenden Darstellung der Entstehungsgeschichte der Geologisch-Montanhistorischen Karte des Elbingeröder Komplexes – denn es dauerte Jahrzehnte, bis das heutige Wissen um die Geologie in einer Karte dargestellt war. Eine Veröffentlichung wäre in der DDR aufgrund der übertriebenen Geheimhaltung gar nicht möglich gewesen.

Anschließend präsentierten Cornelia Wewetzer und Prof. Dr. Eckhard Oelke vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt ein neues Buch. Es enthält das breite Spektrum des anhaltischen Harzes als Kulturraum und die Ergebnisse von zwei regionalgeschichtlichen Tagungen in Harzgerode 2011 und 2012. Die Ergebnisse von insgesamt 12 Vorträgen sind nun zusammengefasst im neuen Band 58 der Reihe des Landesheimatbunds „Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts“. Mit dem Schwerpunkt auf dem historischen Montanwesen beleuchten die neuen Forschungsergebnisse verschiedenste Facetten der wechselvollen Entwicklung dieses Raums vom Mittelalter bis zur jüngsten Vergangenheit. Hierbei wird deutlich, dass diese Region mit der Stadt Harzgerode und ihren Ortsteilen Mägdesprung, Alexisbad und Silberhütte sowie den Erz- und Spatlagerstätten bei Neudorf und Straßberg durchaus ein interessantes Gegenstück zum Oberharz darstellt.

Geologie, Bergbau und Kulturraum ergänzen sich im Harz ideal und führen immer wieder zu neuen Forschungsergebnissen – das stellte in seinem Schlusswort Dr. Bodo-Carlo Ehling vom LAGB fest.

Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung fanden geführte Exkursionen durch die Baumannshöhle, in die Tagebaue und das Kalkwerk Rübeland der Fa. FELS sowie in die Besucherbergwerke Büchenberg und Drei Kronen & Ehrt statt.