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Oscar-Nominierung für "Citizenfour" von Laura Poitras

Die NDR/BR-Koproduktion "Citizenfour - Edward Snowden" von Laura Poitras ist für den Oscar in der Kategorie "Beste Dokumentation" nominiert worden. Das gab die American Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Donnerstag, 15. Januar, bekannt. Die Oscar-Verleihung ist am 22. Februar im Dolby Theatre in Los Angeles.

Geschrieben von NDR am . Veröffentlicht in Medien.
Foto: Global Panorama / Flickr (CC)

Die NDR/BR-Koproduktion "Citizenfour - Edward Snowden" von Laura Poitras ist für den Oscar in der Kategorie "Beste Dokumentation" nominiert worden. Das gab die American Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Donnerstag, 15. Januar, bekannt. Die Oscar-Verleihung ist am 22. Februar im Dolby Theatre in Los Angeles.

Erst in der vergangenen Woche hatte "Citizenfour - Edward Snowden" in New York bei den "Cinema Eye Honors" vier Auszeichnungen bekommen. Für Poitras ist es bereits die zweite Nominierung für den wichtigsten Filmpreis der Welt, auch ihre Dokumentation "My Country, My Country" über den Irakkrieg war dafür vorgeschlagen.

Lutz Marmor, ARD-Vorsitzender und NDR Intendant: "Citizenfour‘ ist sicher einer der wichtigsten Dokumentarfilme der vergangenen Jahre, Laura Poitras hat mit diesem Film ungewöhnlichen Mut bewiesen. Die Redaktionen von NDR und BR haben sie schon sehr früh bei diesem Projekt unterstützt. Ich gratuliere Laura Poitras herzlich zu ihrer Oscar-Nominierung!"

Bettina Reitz, BR-Fernsehdirektorin: "Nach den Oscars für 'Das Leben der Anderen‘ und 'Liebe‘ bekommt der Bayerische Rundfunk eine neue Chance auf die wichtigste Auszeichnung der Filmwelt: 'Citizenfour‘ zeigt, wie nah ein Dokumentarfilm am Puls der Zeit sein kann. Ich bin sehr stolz, dass es den Redaktionen frühzeitig gelungen ist, einen besonderen Stoff zu entdecken."

Für ihren Film hatte die US-amerikanische Filmemacherin Laura Poitras den ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden von Beginn seiner Enthüllungen an aus nächster Nähe begleitet und in Echtzeit dokumentiert, wie der Whistleblower in Hong Kong Beweise für illegale verdeckte Massenüberwachungsprogramme der NSA und anderer Nachrichtendienste vorlegte, wie die ersten Veröffentlichungen einen Nachrichtensturm in der ganzen Welt entfachten - und wie Snowden klar wurde, dass er nie wieder so leben kann wie zuvor. Neben den Ehrungen in New York hat Poitras für "Citizenfour - Edward Snowden" u. a. bereits beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm von der Stiftung Friedliche Revolution den Preis "Leipziger Ring" bekommen. "Citizenfour" ist nach "My Country, My Country" (2006) und "The Oath" (2010) der dritte Teil der 9/11-Trilogie von Laura Poitras, in dem die vielfach preisgekrönte Regisseurin sich dem sogenannten "Krieg gegen den Terror" der USA gegen die eigenen Bürger widmet.

Poitras hat "Citizenfour - Edward Snowden" mit "Praxis Films" auch produziert, gemeinsam mit Mathilde Bonnefoy und Dirk Wilutzky. Bonnefoy ist zudem für den Schnitt verantwortlich. Die Redaktion für die Koproduzenten NDR (Federführung) und BR hatten Barbara Biemann bzw. Sonja Scheider. Die Postproduktion fand in Deutschland statt, mit Produktionsunterstützung durch den Deutschen Filmförderfonds (DFFF). Derzeit läuft der Film in deutschen Programmkinos, im Juni 2015 ist er voraussichtlich im Ersten zu sehen.