Vor Edathy-Prozess: Kinderschutzbund kritisiert ehemaligen Abgeordneten und neues Sexualstrafrecht
München (ots) - Kurz vor Beginn des Edathy-Prozesses hat der Deutsche Kinderschutzbund die Rechtfertigungen des ehemaligen SPD- Bundestagsabgeordneten kritisiert. "Herr Edathy hat nicht verstanden, dass es sich um eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Kindern handelt," so Kinderschutzbund-Präsident Hilgers im Interview mit Yahoo Nachrichten.
München (ots) - Kurz vor Beginn des Edathy-Prozesses hat der Deutsche Kinderschutzbund die Rechtfertigungen des ehemaligen SPD- Bundestagsabgeordneten kritisiert. "Herr Edathy hat nicht verstanden, dass es sich um eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Kindern handelt," so Kinderschutzbund-Präsident Hilgers im Interview mit Yahoo Nachrichten.
Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass gegen Sebastian Edathy der Verdacht besteht, dass er sich kinderpornografisches Material beschafft haben soll. Am Montag beginnt der Prozess gegen ihn. Edathy hatte sein Verhalten mit Verweis auf die Kunstgeschichte und den männlichen Akt verteidigt.
Das Sexualstrafrecht wurde im Zuge der so genannten "Edathy-Affäre" verschärft. Wer Kinder nackt ablichtet, um die Aufnahmen zu verkaufen oder tauschen, macht sich nun strafbar. Dazu sagte Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, zu Yahoo Nachrichten: "Einen umfassenden Schutz der Persönlichkeitsrechte der Kinder hat die Bundesregierung nicht erreicht." Hilgers kritisierte, dass die neue Gesetze nur auf Bilder mit sexualisierten Posen abzielten. "Mit den Fotos von Kindern sollte generell nicht gehandelt werden dürfen", sagte er. "Dennoch ist das Gesetz ein Schritt in die richtige Richtung."
Ferner forderte Hilgers eine Aufstockung des Polizeipersonals. "Man muss an die ran, die diese Bilder produzieren oder mit ihnen handeln", sagte er Yahoo Nachrichten. "Das sind die eigentlichen Verbrecher. Und da ist es ganz wichtig, dass der Staat nun endlich Geld in die Hand nimmt und mehr Polizisten dort ermitteln lässt."