Zahl der Storchenpaare steigt weiter an
Jahresbilanz der LAG Weißstorchschutz Niedersachsen/Bremen im NABU Die Rückkehr der weißen Störche in Niedersachsen.
Verden - Die Zahl der Storchenpaare steigt weiter an, darunter waren in diesem Jahr auch etliche Neuansiedlungen. Die Gesamtzahl der flüggen Jungen bleibt fast gleich und es waren auch große Trupps von Nichtbrütern zu beobachten: insgesamt eine positive Bilanz bei den niedersächsischen Weißstörchen. Auf der diesjährigen Jahresversammlung am Wochenende (Samstag, 22. September) in Verden/Aller wurden die Daten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengetragen und Bilanz für die Storchensaison 2012 gezogen.
Jahresbilanz der LAG Weißstorchschutz Niedersachsen/Bremen im NABU Die Rückkehr der weißen Störche in Niedersachsen.
Verden - Die Zahl der Storchenpaare steigt weiter an, darunter waren in diesem Jahr auch etliche Neuansiedlungen. Die Gesamtzahl der flüggen Jungen bleibt fast gleich und es waren auch große Trupps von Nichtbrütern zu beobachten: insgesamt eine positive Bilanz bei den niedersächsischen Weißstörchen. Auf der diesjährigen Jahresversammlung am Wochenende (Samstag, 22. September) in Verden/Aller wurden die Daten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengetragen und Bilanz für die Storchensaison 2012 gezogen.
Seit dem Jahr 1970 werden die Weißstörche in Niedersachsen und Bremen flächendeckend betreut. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit üben die Storchenbetreuer seit dem Jahr 2011 in der Landesarbeitsgruppe (LAG) Weißstorchschutz im NABU Niedersachsen aus.
Das Ergebnis ist erfreulich: Insgesamt 574 Weißstorchpaare, darunter wieder etliche Neuansiedler, ließen sich in Niedersachsen/Bremen nieder. 975 Jungstörche wurden flügge. Nicht mitgezählt sind dabei die ca. 90 fütterungsabhängigen Paare im Bereich von Zoos und Vogelpflegestationen mit ihrem Nachwuchs. "Insgesamt wurde das gute Ergebnis von 2011 (495 Paare mit 979 flüggen Jungen) bei den Paaren noch einmal um 15 Prozent übertroffen und bei den Jungen fast egalisiert. Es ist dies das beste Resultat seit 41 Jahren", erklärte Hans Jürgen Behrmann vom Sprecherteam der LAG Weißstorchschutz im NABU Niedersachsen.
Außerdem gab es in Niedersachsen/Bremen Nichtbrütertrupps in so seit Jahrzehnten nicht mehr festgestellter Anzahl und Größe. Nahrung war in diesem Jahr genug vorhanden, insbesondere auch Feldmäuse. Regional teilweise erhebliche Jungenverluste erfolgten aber aufgrund der Trockenheit im Frühjahr, des nasskalten Wetters Anfang Juni und später durch Starkregenfälle.
Niedersachsen und Bremen liegen hierbei im großräumigen Trend. Anfang der neunziger Jahre waren es hier sogar weniger als 300 Paare gewesen. Anschließend erfolgte mit leichten Schwankungen ein insgesamt stetiger Anstieg, der nun auch in diesem Jahr seine Fortsetzung fand. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Keinesfalls haben sich in dieser Zeit die Nahrungsbedingungen verbessert. Im Gegenteil: Wasserläufe wurden weiter begradigt wie auch Feuchtgebiete trocken gelegt und viele Grünlandflächen umgebrochen. Dennoch siedeln sich zunehmend mehr Störche bei uns an, betonte Hans Jürgen Behrmann.
Während der Bestand in den östlichen Bundesländern mit überwiegend ostziehenden Störchen rückläufig ist oder zumindest stagniert, setzt er sich in den westlichen Bundesländern in zuletzt rasanter Weise fort. Dies geschieht insbesondere durch die westziehenden Störche. Viele von ihnen überwintern bereits in Spanien. Dort finden sie insbesondere auf Mülldeponien und in wasserreichen Reis-Anbaugebieten so viel Nahrung, dass sie gar nicht erst nach Afrika weiterziehen. Für die Rückkehr aus den Winterquartieren brauchen sie gerade mal zwei Wochen und damit weitaus weniger Zeit als ihre Artgenossen, die in Ostafrika bis hin nach Südafrika überwintern. Die Verluste der Westzieher sind wesentlich geringer als bei ihren ostziehenden Artgenossen. Sie kommen früher und in größerer Anzahl zurück. So werden nun auch wieder Gebiete besiedelt, in denen es schon lange keine Weißstörche mehr gegeben hatte. Gerne nehmen sie dort Nisthilfen an, wo die Nahrungsbedingungen für eine Storchenfamilie noch günstig sind.
Hans Jürgen Behrmann weiter: "Es bestehen gute Aussichten, dass sich der Anstieg der Storchenpaare in den nächsten Jahren fortsetzt. Auch die größeren Nichtbrütertrupps geben Anlass zu solcher Hoffnung. Für die Zukunft gilt es daher, weiter ausreichend Feuchtgrünland mit entsprechenden Biotopen zu erhalten und darüber hinaus neu zu schaffen."
Foto: Das Storchenpaar Frida und Fridolin von NABU, Bärbel Rogoschik