Trumps Nahost-Plan und die harte Wahrheit
Welche Vorstellung Donald Trump von Diplomatie hat, ist in den vergangenen drei Jahren bereits ziemlich klar geworden. Auch in der Außenpolitik setzt der US-Präsident auf schnelle "Deals" statt auf langwierige und komplizierte Verhandlungen. Dass diese Deals fair sein müssen, ist damit überhaupt nicht gesagt. Insofern ist sich Trump mit seinem bombastisch präsentierten Friedensplan für den Nahen Osten treu geblieben.
Welche Vorstellung Donald Trump von Diplomatie hat, ist in den vergangenen drei Jahren bereits ziemlich klar geworden. Auch in der Außenpolitik setzt der US-Präsident auf schnelle "Deals" statt auf langwierige und komplizierte Verhandlungen. Dass diese Deals fair sein müssen, ist damit überhaupt nicht gesagt. Insofern ist sich Trump mit seinem bombastisch präsentierten Friedensplan für den Nahen Osten treu geblieben.
Die scharfe Kritik an dem Vorstoß - und davon gibt es ja reichlich - ist gerechtfertigt: Trumps Vorstellungen berücksichtigen sehr einseitig Israels Interessen, genauer gesagt die Wünsche von Premierminister Benjamin Netanjahu. Die Palästinenser müssen sich mit Brosamen und vagen Versprechungen zufrieden geben. Und Trump wäre nicht Trump, hätte er dieses Diktat nicht noch mit der Drohung garniert, dies sei vielleicht die letzte Chance für die Palästinenser, wenigstens einen Rumpfstaat zu erlangen.
Ausgerechnet damit könnte der Brechstangen-Diplomat im Weißen Haus freilich recht behalten. Denn jenseits aller Empörung muss man festhalten, dass Trumps Nahost-Plan ziemlich genau die Kräfteverhältnisse abbildet. Der US-Präsident hat nichts anderes getan, als sich auf die Seite des Stärkeren zu schlagen. In Wahrheit haben die Palästinenser in der Region keine Verbündeten mehr. Auch früher schon war das arabische Eintreten für die Rechte des palästinensischen Volkes häufig nur hohles Gerede. Doch seit die aggressive Expansion des Iran die Sorgen der Mächtigen bestimmt, sind die arabischen Brüder offen mit Israel zusammengerückt. Immerhin hat Trump einen konkreten Plan vorgelegt, während sich seine Vorgänger wie übrigens auch die EU gerne auf das mahnende Rezitieren von Uno-Resolutionen beschränkten. Deswegen ist die Kritik an Trumps Vorstoß zwar berechtigt, aber auch wohlfeil.