27. März 2020
Aktien ohne Halt
Eines ist inzwischen klar: Die Corona-Pandemie stellt einen schwarzen Schwan dar. Nach dem ungewöhnlich schnellen Einbruch von Risikoaktiva wie Aktien, Öl und hochverzinsliche Anleihen stellt sich indes eine andere Frage: War es das schon, hat eine Bodenbildung bereits begonnen und sollen Anleger wieder verstärkt in Risikoaktiva einsteigen? Immerhin pumpen Notenbanken und Regierungen massiv Gelder ins System, in einem Ausmaß, das es noch nie zuvor gegeben hat.
26. März 2020
Die Einsätze steigen
Die Einsätze der Bankenaufseher in der Coronakrise erhöhen sich zusehends: Erst erlauben sie den Großbanken Eurolands, für schlechte Zeiten angelegte Kapitalpuffer anzugreifen, dann zeigen sie sich mit Blick auf Bilanzvorschriften zur Risikovorsorge sehr beweglich, inzwischen steht mit dem Abschluss der Kapitalregeln von Basel III nicht weniger als das Finale des zentralen Reformwerks infolge der Finanzkrise in Frage. Dass das damals in Bewegung versetzte Pendel der Reregulierung zurückzuschwenken beginnt, wurde erstmals im Dezember ruchbar, als Europas Aufseher ihre Anforderungen an die Qual…
25. März 2020
Rettungsschirm jetzt nutzen
ESM-Chef Klaus Regling hat in der Debatte um Eurobonds in dieser Woche einen interessanten Einwurf gemacht: Sowohl sein Haus als auch die Europäische Investitionsbank (EIB) begäben im Zuge der Coronakrise zurzeit ja schon mehr Anleihen als eigentlich geplant - Anleihen, die von den jeweiligen Mitgliedstaaten garantiert würden, sprich: in dem einen Fall die Euro-Staaten und im anderen Fall die EU-Staaten. Es gibt also in Europa durchaus schon gemeinsam emittierte Bonds. Die Frage, die Regling mit seinem Hinweis zu Recht aufwirft: Wie nützlich ist diese "Corona-Bond"-Debatte in der jetzigen Kri…
23. März 2020
Viel hilft viel
Es kann einem schon schwindelig werden angesichts der großen Zahlen, die das Bundeskabinett an Hilfen für die Wirtschaft, Unternehmer und die Bevölkerung zum Schutz gegen die Folgen der Coronakrise beschlossen hat. Der Bund hat mit dem Nachtragshaushalt seine Ausgaben in diesem Jahr mal eben um ein Drittel erhöht. Ein weiteres Zehntel entfällt auf ausbleibende Steuereinnahmen durch den Einbruch der Wirtschaft. In diesem Fall gilt aber die Plattitüde: Viel hilft viel.
20. März 2020
Die Turbulenzen halten an
Ob die gerade abgelaufene Woche als die geschichtsträchtigste in Sachen Coronakrisen-Bekämpfung in die Kapitalmarktjahrbücher eingehen wird oder ob dies nur der Anfang einer Kette von Paukenschlägen internationaler Zentralbanken war, lässt sich noch gar nicht abschätzen. Schließlich weiß keiner, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Fakt ist, dass Notenbanken rund um den Globus Zinsen gesenkt und Maßnahmen des Quantitative Easing (wieder) ergriffen oder ausgeweitet haben. So auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Pandemic Emergency Purchase Programme - kurz PEPP - in Höhe von 7…
18. März 2020
Gegensteuern
Viel hilft viel. Das ist derzeit die Devise der Politiker rund um den Globus. Ob Helikoptergeld, direkte Finanzspritzen, Liquiditätshilfen oder Steuerstundungen - zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie scheint den Regierungen jedes Mittel recht. Leider wirkt - auch in der Krise - nicht jedes Mittel gleich gut. Dies galt für die jüngsten Zinssenkungen und Anleihekäufe der Notenbanken, die gälte beispielsweise auch für die schon lange geforderte Senkung der Körperschaftssteuer. Wo die Krise Gewinne in Verluste verwandelt, bringt eine Entlastung der Ertragsbesteuerung wen…
17. März 2020
Volkswagen im Task-force-Modus
Der Ausnahmezustand, in den die Ausbreitung des Coronavirus die Welt in rasanter Weise versetzt, hat den weltgrößten Autobauer zu einer Aussetzung seiner Produktion veranlasst. In weiten Teilen Europas lässt Volkswagen als erster deutscher Großkonzern die Fertigung ruhen. Damit kommen die Wolfsburger richtigerweise dem Schutzbedürfnis der Mitarbeiter nach. Auch wenn sich bis zum Dienstag laut Unternehmensangaben "erst" 25 von weltweit 670000 Beschäftigten mit dem neuartigen Virus infizierten: Die unwirkliche Situation bereitet Sorgen und Ängste.
17. März 2020
Ökonomen warnen wegen Coronavirus vor neuer Banken- und Staatsschuldenkrise
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus warnen führende Ökonomen vor einer dramatischen Ausweitung der ökonomischen Krise. Clemens Fuest, Chef des Münchner Ifo-Instituts, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es ist jetzt besonders wichtig, dass zu den direkten Belastungen durch die Corona-Krise nicht noch eine Banken- oder Staatsschuldenkrise hinzukommt." Auch Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), mahnte: "Wir dürfen in Deutschland nicht nur in nationalen Grenzen denken." Es sei auch ein großer Fehler, "dass die EU keine koordinierte Strate…
11. März 2020
Musterknabe: Bank of England
Mark Carney hat in der letzten Woche seiner Amtszeit als Gouverneur der Bank of England eine Salve aus der Stalinorgel abgefeuert, um die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die britische Wirtschaft zu begrenzen. Die Rückführung des Leitzinses auf sein historisches Tief ist dabei nicht das Wichtigste. Nach dem Vorpreschen der US-Notenbank war schon zu erwarten, dass die Old Lady of Threadneedle Street früher oder später nachziehen würde. Entscheidend sind vielmehr die Reduzierung der Kapitalanforderungen an die Banken und die Förderung der Kreditvergabe an den Mittelstand.
11. März 2020
Volkswirte wollen mehr Hilfen für die Wirtschaft
Eine Gruppe von prominenten Wirtschaftswissenschaftlern unterstützt das Paket der Koalition mit Hilfen für die Wirtschaft in der Corona-Krise. Gleichzeitig jedoch fordern sie die Regierung auf, mehr zu tun. „Es sind bereits jetzt weitergehende Schritte erforderlich“, heißt es in einem 15seitigen Papier der sieben Volkswirte, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. „Wenn erfor-derlich, muss zur Behebung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise von der Schwarzen Null im Staatshaushalt abgewichen werden, und es sind die Spielräume zu nutzen, die die Schuldenbremse bietet“, schreiben sie.