Bleiben Sie zu Hause!
Bayern zieht als erstes Bundesland die Konsequenzen: Seit Mitternacht gilt ein weitgehendes Ausgangsverbot. Auch das Saarland will den Menschen verbieten, sich draußen aufzuhalten, es sei denn man muss zur Arbeit, einkaufen, zum Arzt oder zur Apotheke oder will anderen bedürftigen Menschen helfen. Cafés und Restaurants werden geschlossen. Es soll aber erlaubt sein, mit dem Hund rauszugehen, sich draußen allein zum Sport - beispielsweise beim Joggen - oder mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt, zu bewegen. Für alle anderen gilt: in der Wohnung bleiben. Und das ist auch richtig so.
Bayern zieht als erstes Bundesland die Konsequenzen: Seit Mitternacht gilt ein weitgehendes Ausgangsverbot. Auch das Saarland will den Menschen verbieten, sich draußen aufzuhalten, es sei denn man muss zur Arbeit, einkaufen, zum Arzt oder zur Apotheke oder will anderen bedürftigen Menschen helfen. Cafés und Restaurants werden geschlossen. Es soll aber erlaubt sein, mit dem Hund rauszugehen, sich draußen allein zum Sport - beispielsweise beim Joggen - oder mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt, zu bewegen. Für alle anderen gilt: in der Wohnung bleiben. Und das ist auch richtig so.
Ich war in den vergangenen Tagen immer wieder entsetzt über die Sorglosigkeit der Menschen - und auch unserer politisch Verantwortlichen. Obwohl in China das Coronavirus seit Monaten wütete, obwohl Länder wie Taiwan, Thailand, Singapur ihre Grenzen für Menschen aus Risikogebieten - also aus China, Iran, Italien, inzwischen auch aus Deutschland - sofort dicht gemacht hatten und beispielsweise bei jedem Flugreisenden Fieber gemessen haben, zog man in Deutschland keine Konsequenzen. Bis vergangenen Dienstag reisten Iraner per Flugzeug nach Frankfurt am Main ein, ebenso Chinesen oder Italiener. Fieberkontrollen, Desinfektionsmittel, Warnhinweise - in Frankfurt, aber auch am Flughafen Tegel Fehlanzeige. Schlimmer noch: Die Passagiere standen dicht gedrängt in den Flughafenbussen und am Gepäckband.
Diese Sorglosigkeit herrschte - und herrscht auch in Berlin: In Prenzlauer Berg, wo ich wohne, hatte man am vergangenen Sonntag den Eindruck, es sei ein ganz normaler Frühlingstag. Große und kleine Gruppen zogen durch den Mauerpark, die Cafés waren voll. Immerhin war der Flohmarkt geschlossen. Am Dienstag beschloss der Senat dann, Spielplätze offen zu lassen - nur einige Bezirke waren schlauer und haben anschließend den Besuch untersagt. Weil die Spielplatznutzung zunächst aber erlaubt blieb, saßen viele Eltern dort eng beieinander, die Kinder spielten natürlich zusammen, denn es war ja weltfremd, zu erwarten, dass sie ein bis zwei Meter Abstand halten würden. Und Jugendliche, die jetzt schulfrei haben, treffen sich in den Parks und vor den Spätis. Berlin tut sich wieder einmal schwer, schnell und konsequent zu handeln. Am Donnerstagabend, in der Senatssondersitzung, hatte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) als einzige eine sofortige Ausgangssperre gefordert. Mit dem richtigen Hinweis: "Wir haben keine Zeit." Doch Grüne und Linke schreckten vor einer rigorosen Entscheidung zurück, der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) war wieder zögerlich. Immerhin: Am Freitagabend beschloss der Senat dann, alle Restaurants und Cafés zu schließen, nur noch Gruppen bis maximal zehn Personen dürfen sich draußen aufhalten. Das sind aber doch immer noch zu viele, möchte man dem Senat zurufen.
Wir verlieren im Kampf gegen das Virus, gegen eine todbringende Krankheit, wertvolle Zeit. Wenn der Mensch leider so unvernünftig ist und nicht zu Hause bleibt, seine sozialen Kontakte nicht freiwillig einschränkt und sich immer noch ins Café setzen will, dann muss er zur Vernunft gezwungen werden. Denn das Coronavirus löst keine Krankheit aus, die immer "milde" verläuft, sondern es bringt in vielen Fällen auch den Tod - und gefährdet Menschen, vor allem Ältere und solche, deren Immunsystem angegriffen ist. Wer es nicht glaubt, der möge bitte nach Italien schauen, wo es mehr als 4000 Tote innerhalb weniger Wochen gibt, wo das Gesundheitssystem kollabiert.
Berlin und Brandenburg wollen erst nach diesem Wochenende entscheiden, ob es eine Ausgangssperre geben soll. Ich nenne das fahrlässig.