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Jobcenter: Effektives Arbeiten spart auch Steuergelder

Osterode a.H., 11. November 2014 – Der Landkreis Osterode am Harz liegt mit seinem Jobcenter nunmehr seit September vergangenen Jahres kontinuierlich auf Platz 1 von allen 46 niedersächsischen Jobcentern bei der Verringerung der Hilfebedürftigkeit. Das äußert sich ganz unmittelbar in einem historischen Tiefstand der Bedarfsgemeinschaften (also der Haushalte, die Arbeitslosengeld II beziehen): Derzeit arbeitet das Jobcenter mit 3.105 Bedarfsgemeinschaften, das sind 8 % weniger als im Vorjahresmonat. Musste der Landkreis Osterode am Harz 2010 noch 14,3 Mio. Euro an Kosten der Unterkunft für Familien mit Arbeitslosengeld II-Bezug aufbringen, so werden es 2014 nur noch 11,5 Mio. Euro sein. Das heißt, der Landkreis Osterode am Harz gibt 2014 rund 3 Millionen Euro weniger aus als 2010.

Geschrieben von Landkreis Göttingen am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Landkreis OHA

Osterode a.H., 11. November 2014 – Der Landkreis Osterode am Harz liegt mit seinem Jobcenter nunmehr seit September vergangenen Jahres kontinuierlich auf Platz 1 von allen 46 niedersächsischen Jobcentern bei der Verringerung der Hilfebedürftigkeit. Das äußert sich ganz unmittelbar in einem historischen Tiefstand der Bedarfsgemeinschaften (also der Haushalte, die Arbeitslosengeld II beziehen): Derzeit arbeitet das Jobcenter mit 3.105 Bedarfsgemeinschaften, das sind 8 % weniger als im Vorjahresmonat. Musste der Landkreis Osterode am Harz 2010 noch 14,3 Mio. Euro an Kosten der Unterkunft für Familien mit Arbeitslosengeld II-Bezug aufbringen, so werden es 2014 nur noch 11,5 Mio. Euro sein. Das heißt, der Landkreis Osterode am Harz gibt 2014 rund 3 Millionen Euro weniger aus als 2010.

Wie konnte das in einer strukturschwachen Region wie dem Landkreis Osterode am Harz gelingen? Für diesen Erfolg sind verschiedene geschäftspolitische Maßnahmen ausschlaggebend, die gleichzeitig die Grundlage für die Organisation des Osteroder Jobcenters bilden:

  1. Trotz der öffentlichen Fokussierung auf Integrationsquoten wird im Jobcenter das Hauptaugenmerk auf nachhaltige Hilfefreiheit gelegt. Sogenannte „Drehtüreffekte“ werden möglichst vermieden.

  2. Statt wenig effektive Gruppenmaßnahmen pauschal zu füllen, stellt das Jobcenter seinen Kunden mehr Betreuungszeit durch das Fallmanagement zur Verfügung und kauft zusätzlich passgenaues Einzelcoaching ein.

  3. Der Kundenfluss wurde insbesondere durch die Spezialisierungen im Fallmanagement sowie durch die Eingangsmaßnahme ViA (Vermittlung in Arbeit) optimiert. Während bei ViA jeder Neuantragsteller sofort Unterstützung durch Informationen, Bewerbungscoaching und eine Stellenbörse bekommt, nutzen die Fallmanager und Fallmanagerinnen im Vermittlungszentrum, im Reha-Bereich und im Bereich Migrationsfallmanagement ihr Spezialwissen für eine zielgruppenorientierte Betreuung der Kunden.

  4. Mit Einführung der Teamleitungen wurde durch eine enge Führung mit einer Leitungsspanne von 1:15 sichergestellt, dass die geschäftspolitischen Vorgaben in die Praxis umgesetzt werden.

  5. Kernstück von allem ist jedoch die Strategie, die sich am besten mit „Partizipativem Management“ beschreiben lässt. Das heißt, die Organisationsentwicklung findet unter enger Einbeziehung der Mitarbeitenden statt. Dadurch entsteht nicht nur eine ganz besondere Arbeitsatmosphäre, es werden auch Potentiale genutzt und Veränderungen praxisnah entwickelt.

Das Jobcenter geht aber nicht nur sorgsam mit kommunalen Mitteln um, es arbeitet auch verantwortungsvoll mit Bundesmitteln. Deshalb müssen einerseits zielführende Förderungsmöglichkeiten für die Langzeitarbeitslosen entwickelt werden, andererseits sind die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit strikt zu beachten. Für den Einkauf von Maßnahmen bei Bildungsträgern bedeutet das jedoch nicht, dass das billigste Angebot den Zuschlag bekäme – die Maßnahme führt durch, wer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten kann.

Die Maßnahme ViA wurde nicht extern vergeben, sondern wird durch das Jobcenter selbst durchgeführt. Allein diese Maßnahme sparte von September bis Dezember 2013 vorsichtig geschätzt 600.000 Euro an kommunalen und Bundes-Mitteln ein, da jeden Monat ca. 40 Neuantragsteller durch die Stellenbörse Arbeit aufnehmen oder auf eine Antragstellung verzichten.