Berlin (ots) - In der VW-Tarifrunde könnten die Positionen nicht weiter auseinanderliegen. Auf der einen Seite die IG Metall, die 7 Prozent mehr Entgelt fordert, und mit ihr der Betriebsrat. Auf der anderen Seite der Autobauer VW, der vor Verhandlungsbeginn die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung gekündigt hat und seitdem mit Massenentlassungen und Werksschließungen droht.
Am zweiten Verhandlungstag Ende Oktober legte das Unternehmen nach und forderte 10 Prozent Entgeltverzicht von der Belegschaft. Rums, das saß. Zwar zeigten sich Gewerkschaft und Betriebsrat empört und drohten einmal mehr mit massivem Widerstand. Nun aber kommt Bewegung in die Sache.
Am Mittwoch, einen Tag vor der dritten Verhandlungsrunde, signalisierte die Arbeitnehmerseite die Bereitschaft zu Zugeständnissen. Die beinhalten den Teilverzicht auf Boni sowie eine Quasi-Nullrunde. Voraussetzung: VW verzichtet auf die angedrohten Schritte. Geld gegen Sicherheit lautet das Motto des angebotenen Deals.
Dieser Schritt ist richtig und wichtig - auch als Signal. Aber er ist noch weit von einem finalen Ergebnis entfernt. Das Angebot würde vor allem weitere Kostensteigerungen vermeiden, aber nicht die bereits bestehenden Kosten im von VW bislang geforderten Umfang senken. An diesem Punkt muss also noch hart gearbeitet werden. Nun ist VW gefordert, ebenfalls einen Schritt auf die andere Seite zuzugehen.
Wie auch immer der Kompromiss ausfällt, der am Ende vereinbart wird: Er muss dafür sorgen, dass die seit Jahrzehnten bestehenden Kostenprobleme der Marke VW nachhaltig gelöst werden.