Ravensburg (ots) - Die Aktivisten von Foodwatch tun das, was sie immer tun. Sie spitzen zu, übertreiben, betreiben Schwarz-Weiß-Malerei.
Tatsächlich ist Baden-Württemberg nicht schuld, wenn ein Säugling wegen süßer Breie Karies bekommt. Das Land ist auch nicht verantwortlich für einen zu hohen Salzkonsum oder Spielsucht - eigenen Salzwerken und Spielbanken zum Trotz.
Doch wenn die Landesregierung nun einfach schweigt und so tut, als ob sie nichts mit ihren Beteiligungen zu schaffen hat, macht sie es sich zu einfach. Eigentum verpflichtet - auch zur sachlichen Auseinandersetzung damit, was mit diesem Eigentum passiert. Eine Landesregierung, die unermüdlich ihre Wirtschaftskompetenz und Dialogfähigkeit betont, sollte da, wo sie Wirtschaft betreibt, zum Dialog bereit sein. Auch, wenn es ungemütlich wird.
Doch Fehlanzeige: Als Nestlé 2014 den "Goldenen Windbeutel" bekam, schickte der Konzern einen Repräsentanten zur Debatte mit den Foodwatch-Aktivisten. Aus dem Staatsministerium kam 2015 - niemand. Damit vergab die Landesregierung eine Chance. Denn wer ein differenziertes Bild will, muss sich Debatten stellen. Sonst siegt die Schwarz-Weiß-Malerei.